
27.11.2013 || StageCat: Wie habt ihr euch kennengelernt?
Eure Mütter: Obwohl wir eigentlich gerne erzählen, dass wir uns bei einem schweren Verkehrsunfall kennen gelernt haben, wollen wir hier die Wahrheit aufdecken: Wir waren ganz einfach auf demselben Gymnasium. Also, Matze und Andi haben da Abi gemacht, und Don war der Sohn vom Hausmeister.
SC: Wer von euch hatte die Idee Comedy zu machen?
EM: Das waren eher die Leute in unserem Umfeld: „Hey, ihr erzählt ständig so viel Bullshit, wollt ihr nicht Geld dafür nehmen?“
SC: Wenn der Name „Eure Mütter“ schon vergäben gewesen wäre, wie hättet ihr euch dann genannt?
EM: Wir konnten uns nicht einigen. Andi war für “Holzkuchen“, Don für „Behaarte Uhse“ und Matze für „Das Matze Weinmann-Projekt (mit Matze Weinmann)“.
SC: Wie dürfen wir uns die Arbeit an einem Comedy-Programm zu dritt vorstellen? Gibt da jeder seine Ideen dazu und dann einigt ihr euch auf den gemeinsamen Nenner oder wie läuft das?
EM: Genau so ist das. Jeder kommt mit Ideen an, die in unterschiedlichen Entwicklungsstadien sind. Wenn wir alle drei etwas witzig finden, arbeiten wir gemeinsam daran, bis es bühnentauglich ist.
SC: Wer von euch hat das größte Durchsetzungsvermögen, wenn ihr euch mal nicht einig seid? Oder wird demokratisch abgestimmt?
EM: Es ist schon gut an so einem Trio, dass es Zweidrittelentscheidungen geben kann. Aber es hat auch jeder von uns ein Vetorecht, falls er irgendwas total kacke findet. Matze und Don planen zum Beispiel schon lange eine Nummer, in der Andi nackt ausgepeitscht wird, aber der möchte das partout nicht proben.
SC: Seht ihr einen Vorteil darin zu dritt auf der Bühne zu stehen? Gibt es auch Nachteile?
EM: Vor allem ist es ein Vorteil, zu dritt auf Tour zu sein. Einsamkeit und Tristesse sind da ausgeschlossen. Ein Nachteil dagegen ist es, zu dritt auf Tour zu sein. Geruchsbelästigung und Altershomosexualität sind da vorprogrammiert.
SC: Was sagen eure Mütter zu eurer Berufswahl?
EM: Die sind mittlerweile ganz zufrieden. Auf unserer roten DVD sprechen die drei übrigens einen Audiokommentar, da kann man also ganz konkret erfahren, was sie über unsere Show denken. Besonders schön: Immer, wenn das, was wir auf der DVD gerade abziehen, zu versaut wird, reden sie übers Wetter.
SC: Ist bei einem Auftritt schon einmal etwas schief gelaufen?
EM: Nein. Noch nie. Unsere Auftritte verlaufen stets fehlerlos. Nächste Frage.
SC: Seit Ende September seid ihr mit eurem neuen Programm „Bloß nicht menstruieren jetzt!“ unterwegs. Worum geht es und wie kamt ihr auf den Titel?
EM: Wie immer in unseren Programmen geht es um all die Dinge, die im Leben nun mal so vorkommen. Dieses Mal gibt es etwa Nummern über Österreich, Schokolade und natürlich die NPD.
Auf den Titel kamen wir, weil er – wie es auch bei unseren anderen Programmen der Fall ist – so gut zum Plakatmotiv passt.
SC: Welche verborgenen Talente, neben der Comedy, schlummern noch in euch?
EM: Matze spielt recht passabel Tipp-Kick, Andi war mal Deutscher Jugendmeister in Rhythmischer Sportgymnastik und Don ist ein sehr geschickter Surfer. Er weiß genau, wie er seinen Verlauf löscht.
SC: Was könnt ihr, was die anderen von euch jeweils nicht können?
EM: Don kann Italienisch. Andi kann Gälisch. Matze kann Tourette.
SC: Habt ihr Vorbilder?
EM: Eigentlich nur eines: Die Frau, die hinter dem Bahnhof wohnt und die sich kürzlich aus Versehen ihre Jacke angezündet hat.
SC: Wie bleibt ihr kreativ?
EM: Man muss sich einfach konstant stimulieren: LSD, Magische Pilze, etc.
SC: Mit wem würdet ihr gerne einmal zusammenarbeiten?
EM: Mit der Frau, die hinter dem Bahnhof wohnt und die sich kürzlich aus Versehen ihre Jacke angezündet hat. Aber die ist auf Monate ausgebucht.
SC: Worüber könnt ihr am besten oder auch gar nicht lachen?
EM: Wir lachen tatsächlich ziemlich viel übereinander. Vor allem wenn einer von uns auf die Fresse fällt oder in Hundescheiße tritt. Darüber hinaus verbindet uns eine Liebe zu Monty Python, Spinal Tap, Gerhard Polt, guten Pixar-Filmen und noch viel mehr. Gar nicht lachen können wir über… Kurze Zwischenfrage: Wird dieses Interview auch in Köln veröffentlicht?
Interview: Darja Schmidt