
06.11.2012 || StageCat: Wieso hast du dich für Kabarett entschieden und wie kamst du dazu deine Comedy mit Jazz zu verbinden?
Andy Sauerwein: Vor allem Musikkabarett hat mich schon immer begeistert, bei meinen Bands war ich auch immer für lustige Ansagen zuständig, von daher war der Schritt nicht weit, es mal alleine auszuprobieren. Ich bin begeisterter Jazz-Pianist, studiere nebenbei noch an der Hochschule und möchte mit „Jazz-Kabarett“ betonen, dass bei mir die Musik einen qualitativ hohen Stellenwert im Programm hat.
SC: Was unterscheidet deine Show von den Auftritten anderer Kabarettisten?
AS: Ich hoffe doch die Inhalte, alles andere wäre Plagiat!
SC: Wie wichtig sind dir Vorbilder und welche hast du?
AS: Die Bezeichnung „Vorbild“ ist für mich ein schwieriger Begriff, weil das für mich immer etwas von Nachahmung hat. Jeder Künstler sucht ja immer sein Alleinstellungsmerkmal. Es gibt für mich aber viele Kollegen, die ich sehr schätze: Georg Kreisler für seine Texte, Sebastian Krämer für seine hohe Musikalität und Urban Priol für seine Aktualität.
SC: Klavierspielen bedeutet ja auch üben, üben, üben; kann man Humor eigentlich lernen?
AS: Humor heißt ja, dass man sich selbst nicht ganz so ernst nehmen darf. Das sollte jeder von Anfang an haben. Ansonsten heißt es: Mit offenen Augen durch die Welt, lustige Dinge und Humorvolles gibt es an jeder Ecke.
SC: Als ob Klavierspielen und humorvoll sein zugleich nicht schon Talent genug wäre, was sind deine anderen Qualitäten?
AS: Ich kann Tiramisu machen.
SC: Und wie setzt du diese Qualität ein?
AS: Mit 500 Gramm Mascarpone, 3 Eier, 75g Zucker, 40 ml Amaretto, 250 ml Kaffee, Löffelbiskuits, 250 ml Kaffee und 2 EL Kakaopulver.
SC: Was war dein peinlichstes Erlebnis während eines Auftritts?
AS: Peinlich war es nie, aber unvergessen mein schlimmster Auftritt, der eine Fehlbuchung war: Ich fand mich plötzlich vor 200 Rentnern wieder, die eine Kaffeefahrt gebucht haben und ein Trio mit Tanzmusik erwarteten.
SC: Kannst du uns schon was über deine nächsten Projekte verraten?
AS: In den nächsten Monaten bin ich wieder als Gastkünstler auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs. In meinem Blog berichte ich dann immer von den Ländern, die ich bereise. Anfang nächsten Jahres ist dann hoffentlich mein Buch fertig.
Andy Sauerweins Blog findet ihr auch hier auf StageCat.de
Interview: Isabel Schiller