29.05.2015 || Nach der Reinkarnation Beth Jeans Houghtons als Du Blonde folgte im Anschluss an die erste Single „Black Flag“ die zweite Single „Hunter“, die zweite Auskopplung, die in gewisser Weise das Gegenteil zur ersten war. War diese ein schroffes, von donnernden Bässen und Drums getragenes Rock-Monster, ist jene eine herzzerreisende Ballade mit himmelstürmendem Chorus, die Beth verletzlicher zeigt denn je. Nun ist Du Blonde auch auf Albumlänge zu hören und wir haben das Album „Welcome Back To Milk“ als Anlass auserkoren, ihr unsere „10 Fragen an“ zu stellen.
Die Sängerin Du Blonde über ihr neues Album, das Tourleben und über Songs, die sie gerne selbst geschrieben hätte.
Nach der Reinkarnation Beth Jeans Houghtons als Du Blonde folgte im Anschluss an die erste Single „Black Flag“ die zweite Single „Hunter“, die zweite Auskopplung, die in gewisser Weise das Gegenteil zur ersten war. War diese ein schroffes, von donnernden Bässen und Drums getragenes Rock-Monster, ist jene eine herzzerreisende Ballade mit himmelstürmendem Chorus, die Beth verletzlicher zeigt denn je. Nun ist Du Blonde auch auf Albumlänge zu hören und wir haben das Album „Welcome Back To Milk“ als Anlass auserkoren, ihr unsere „10 Fragen an“ zu stellen.
Stagecat: Wie würdest Du den Erschaffensprozess Deines neuen Albums charakterisieren?
Du Blonde: Chaotisch, frustrierend und befreiend. Ich bin einige Male ins Leere gelaufen, aber letzlich habe ich ein Album gemacht, mit dem ich mir treu geblieben bin, und mehr wollte ich nie erreichen.
SC: Dein Album heißt „Welcome Back To Milk“. Welche Idee steckt hinter dem Namen?
DB: Ich hatte vor den Aufnahmen böse Probleme mit der Verdauung. Als ich eines Tages mit meinem Bassisten in einem Cafe saß, habe ich ihm davon erzählt, und er hat vorgeschlagen, dass ein Milchkaffee da sicher hilft, da ich laktoseintolerant bin. Er hat mir also einen Milchkaffee gemacht, und als er ihn mir überreichte, hat er gesagt, „Willkommen zurück zur Milch!“. Der Albumtitel war geboren.
SC: Wie ist Deine Erwartungshaltung mit dem neuen Album?
DB: Ich habe eigentlich keine Erwartungen; ich freu mich einfach darauf, auf Tour zu gehen und live zu spielen. Das macht mir am meisten Spaß. Ich bin gespannt, wie das Album beim Publikum ankommt und freue mich darauf, die Songs endlich mit den Leuten zu teilen.
SC: Wie kann man generell sagen, entsteht ein typischer Song von Dir, von der Inspiration bis hin zum fertigen Song?
DB: Ich setzte mich selten hin und schreibe einen Song. Meist fahre ich U-Bahn oder laufe durch die Straßen, wenn sich eine Melodie oder ein Riff oder eine Textzeile in meinem Kopf einnistet. Wenn ich nicht gerade nach Hause gehe, singe ich mir das auf mein Telefon und überspiele es später auf Garage Band und arbeite an der Instrumentierung. Die Demos nehme ich dann mit zum Label, und wenn es Zeit für die Studioaufnahmen ist, bringe ich den Musikern die Songs bei. Dann nehmen wir auf, mastern und mischen, und dann ist das Album fertig.
SC: Warum sollte man Dich unbedingt live anschauen?
DB: [keine Antwort]
SC: Welche drei Dinge sollten Deiner Erfahrung nach auf keinem Fall im Tourgepäck fehlen?
DB: Mein Teddybär Snoozy muss auf jeden Fall mit. Ich habe Snoozy seit fünfzehn Jahren, und sie schläft immer noch jede Nacht in meinem Bett. Ich erzähle ihr alles – sie kritisiert mich nie. Außerdem brauche ich ein gutes Buch, oder ein paar Podcasts für die langen Touren. Ich bin nicht viel in die Schule gegangen, also versuche ich jetzt, das alles nachzuholen. Comedy-DVDs und ein paar gute Platten sollten auch nicht fehlen, um die Stimmung aufzuhellen. Dann habe ich noch ein Notizbuch, in dem ich Skizzen mache. Das vertreibt die Zeit, und außerdem habe ich dann etwas, das ich bei den Konzerten als Merchandise verkaufen kann.
SC: Welches Lied hättest Du gerne selbst geschrieben und warum?
DB: „Blue Crystal Fire“ von Robbie Basho. Es ist ein gespenstischer Song, der nicht aus dieser Welt zu stammen scheint, als wäre er einfach schon immer dagewesen. Seine Stimme ist wunderschön und rein. Allein die Bilder, die der Song heraufbeschwört, reichen mir.
SC: Mit wem würdest Du gerne mal zusammen ein Stück aufnehmen?
DB: Ryan Sambol von den Strange Boys. Ich mag seine Stimme.
SC: Wo siehst Du Dich und Deine Musik in 10 Jahren?
DB: Hoffentlich tue ich immer noch dasselbe. Alben veröffentlichen, touren, mich mit Musik beschäftigen. Ich wäre gerne finanziell abgesichert, so dass ich das für den Rest meines Lebens machen kann.
SC: Vervollständige bitte den folgenden Satz: Musik ist für mich die Welt, weil …
DB: … sie mir Freude bringt, wenn ich traurig bin, und mich auf den Boden zurückholt, wenn ich abhebe. Sie hilft mir dabei, meine Gefühle zu verstehen und einzuordnen.
Interview: Marius Meyer
Foto: Alice Baxley