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Indie-Pop von Sacropolis: Ein Déjà-vu im Sommer, der nicht endet

27.06.2023 || Die deutsch-französische Indie-Band Sacropolis hat in diesem Mai ihre Single „Déjà Vu“ herausgebracht – ein ausgelassener Song mit eingängiger Melodie, der die Jugend zelebriert. Ihr zweites Mini-Album erscheint am 11.08.2023 bei popup-records und wird mit Spannung erwartet. Viel ist noch nicht über die neue EP bekannt. Allerdings lässt der Titel, Dormir au Soleil (auf Deutsch: „in der Sonne schlafen“), vermuten, dass die Band ihrem Musikstil treu bleibt: eine strahlende Mischung aus Indie-Pop und Indie-Rock, heiter und eine Spur verträumt – und genau der passende Beat zum Sommer!

Wird es diesmal auch Songs auf Französisch geben – oder vielleicht sogar auf Deutsch? Die Band Sacropolis besteht aus vier Freunden, die in Frankfurt und Paris aufgewachsen sind: Ben Dietrich und Tom Cuenin sowie die beiden Brüder Jean und Leon Mostert. In ihren Songs setzen sie sich mit der Bedeutung von Erinnerungen und Freundschaften auseinander – und mit dem schmalen Grad zwischen Heiterkeit und Melancholie.

Euphorisch und doch wehmütig: Sacropolis‘ vielschichtige Handschrift

Ihre Songs hat Sacropolis bisher in englischer Sprache verfasst. Tatsächlich erinnert ihr Indie-Rock oft an US-amerikanische Vorbilder wie Foreigner oder Toto in den 1980ern: eingängige Melodien und gekonnte Wiederholungen; satte Klangteppiche und heitere Harmonien, die doch etwas Melancholisches an sich haben; rockige Gitarren und träumerische Synthesizer-Klänge. Den Instrumenten kommen ausgiebige Soli zu – Sacropolis ist eben eine Band, deren Mitglieder gleichberechtigt miteinander umgehen. Der Gesang klingt mal froh und leicht, mal transparent und schwermütig.

Euphorie und Trübsal können nah beieinanderliegen, und diese Vielschichtigkeit ist Sacropolis‘ unverkennbares Merkmal. In keinem der Songs wird das so deutlich wie in „Déjà Vu“. Dieser Song schildert eine Rückkehr in die Heimatstadt nach eineinhalb Jahren – und eine alte Liebe, die wieder aufflammt. Die Vergangenheit vermischt sich mit der Gegenwart – es ist ein schwärmerischer Blick auf die eigene Jugend, aus Sicht einer Person im jungen Erwachsenenalter. Handelt es sich hier also um Nostalgie, um ein naives Schwelgen in alten Erinnerungen? Immerhin beschreibt der Begriff Déjà-vu ein falsches Gefühl davon, dass man etwas schon einmal erlebt hätte, was in Wahrheit durch eine Täuschung im Gehirn verursacht wird.

Aber so einfach ist es dann doch nicht: Die positive Stimmung und die Drums vermitteln Optimismus – und die Hoffnung darauf, dass die ewige Jugend in gewisser Weise doch möglich ist: wenn man im Augenblick lebt!

Apropos „Schon gesehen“: Am Ende ist es doch bemerkenswert, dass eine zum Teil französische Band sich auf die falsche Aussprache „déjà vous“ einlassen muss, die im englischen Sprachraum geläufig ist. Ein Déjà-vu mit „Ü“ hat wohl keinen Wiedererkennungswert im Musikgeschäft!

Über die Band

Sacropolis ist eine deutsch-französische Indie-Band, deren Musikstil Elemente aus Pop und Rock vereint. Die Bandmitglieder sind Ben Dietrich (Gesang & Gitarre), Jean Mostert (Gitarre), Leon Mostert (Bass) und Tom Cuenin (Drums). Im Jahr 2020 erschien ihre erste EP For You bei Blickpunkt Pop.

Dormir au Soleil erscheint am 11. August bei popup-records.

Text: PB
Foto: Paula Tauber

 

Hier gehts zur Website der Band

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