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Das Spiel des Greifen: Zug um Zug ins Verderben

22.03.2022 || Mit seinem im Parlez Verlag erschienenen Debütroman „Das Spiel des Greifen“ zeichnet Frank Siller die Stadt Nürnberg als einen Hort des Verbrechens, beherrscht von Korruption und Machtgier, in dem Politiker, Bürgerwehr und ein Mafia-Clan um die Vorherrschaft ringen. Schier aufgezogen wie eine Schachpartie, entspinnt sich in dem Krimi-Drama eine spannende Erzählung um zwei Amateur-Detektive, die zwischen die Fronten geraten.

Zudem flicht Siller in seinen Roman Anteile eines Coming-of-Age-Dramas ein, in dem er den Werdegang des Schülers Yunis verfolgt. Aufgewachsen in prekären Verhältnissen befindet sich Yunis auf der Suche nach Gemeinschaft und verliebt sich in die junge Eva. Vom Wunsch nach Zugehörigkeit getrieben verfällt er dabei den Einflüsterungen eines machthungrigen Vereinsvorstands.

Figuren in der Grauzone

Das Schwarz-Weiß-Schema gilt in Sillers Roman lediglich für die Felder des Schachspiels. Die Figuren dagegen rangieren in einem ansprechenden Graubereich; die Motive hinter ihren Handlungen bestechen durch eine Vielfalt, die den Charakteren Tiefe – und Tragik – verleiht.

Siller stattet jede Figur mit ihrer eigenen Geschichte, ihrem eigenen Hintergrund aus; sie verfügen über Ängste und Wünsche, sodass ebenso die Antagonisten greifbar werden. Weder wirken die Figuren wie strahlende Superhelden noch wie eindimensionale Bösewichte.

„Es ist immer der Wille eines Menschen, den man anderen notfalls mit Gewalt aufzwingen muss.“

Macht korrumpiert – und absolute Macht korrumpiert absolut. So erliegen auch manche Figuren der Verführung der Macht und der Macht des Charismas. Inmitten des ganzen Machtpokers erscheinen die Figuren lediglich wie Steine auf einem Schachbrett und einstige hehre Ziele gerinnen zu bloßen Lippenbekenntnissen, nur um die eigene Bestrebungen zu sichern.

„Die Julisonne brennt auf das alte Nürnberg herab und heizt ihren multikulturellen Hexenkessel, genannt 'Die Südstadt', erbarmungslos auf. Die Stadt befindet sich im festen Würgegriff von Armut und organisierter Kriminalität und die einzige Hoffnung scheint der neue potentielle Bürgermeister und Vorstand eines mächtigen Vereins zu sein, der sich die Sanierung der Südstadt auf die Fahne geschrieben hat. Innerhalb der brodelnden Stimmung droht ein Kindesmissbrauchsskandal diesen und damit die ganze Stadt selbst ins Chaos zu stürzen.“

Über den Autor

Der 1986 in Nürnberg geborene Informatiker und Ingenieur Frank Siller erweist sich in seiner Freizeit als begeisterter Klettersportler. Fiktionen in sämtlicher medialer Ausführung – Buch, Film oder Manga – haben es ihm seit seiner Jugend angetan. Sowohl die Faszination für das Böse als auch für seine Heimatstadt spiegeln sich in seinem Debütroman wider.
Unter https://www.franksiller.de gibt der Autor Einblick in sein Schaffen.

„Das Spiel des Greifen“ ist am 10.03.2022 als e-book im Parlez Verlag erschienen.


Foto: Parlez Verlag

 

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