
18.10.2022 || Es gibt einen neuen Star unter dem Dirigent(inn)en-Himmel: Joana Mallwitz Terminkalender ist zum Bersten voll. Eines ihrer Highlights der nächsten Zeit ist eine Konzertserie mit dem Mahler Chamber Orchestra.
In den letzten Jahrhunderten waren Dirigenten ältere Herren mit grau melierten Schläfen. Meist taten sie ihre Sache ganz gut, aber etwas fehlte.
In jüngster Zeit machte die Welt der Musik eine Entdeckung, nämlich ein weiteres Geschlecht. Wie Traditionalisten feststellen mussten, spielen Frauen nicht nur Harfen oder Violas, sondern sie dirigieren auch. Joana Mallwitz wird aber nicht aufgrund ihres Geschlechts Chefdirigentin beim Berliner Konzerthausorchester ab der Saison 2023/24, sondern weil sie schlicht eine der Besten ist.
Joana Mallwitz, laut Kritiker*innen eine „Ausnahmedirigent*in“, bei der „nun wirklich alles“ stimmt und die zurecht andauernd mit Lob überschüttet wird, ist allerdings auch zuvor schon sehr beschäftigt.
Eine ihrer Aktivitäten der nächsten Wochen ist eine Serie von vier Konzerten mit dem Mahler Chamber Orchestra in ebenso vielen Städten in Deutschland und im benachbarten Österreich. Der im Namen des Orchesters enthaltene Komponist wird allerdings nicht auf dem Programm stehen, dafür aber Franz Schubert und Benjamin Britten.
Dies ist kein Zufall, auch weil Joana Mallwitz ein großer Schubert-Fan ist. Er ist ihr Idol. Diesmal geht es um Schuberts Sinfonien Nr. 4 und 7.
Die vier Konzerte finden am 6., 7., 8. und 9. November 2022 in Dortmund, Berlin, Wien und Hamburg statt. Danach sollte die Star-Dirigentin eventuell mal in Nürnberg auftauchen, denn sie ist bei der Staatsphilharmonie am dortigen Staatstheater Generalmusikdirektorin.
Im Alter von 5 Jahren begann Joana Mallwitz, sowohl Geige als auch Klavier zu spielen. Mit nur 13 Jahren schrieb sie sich als Studentin an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover ein. Hier studierte sie später Dirigieren, bevor sie in ganz Europa Konzerte gab. Im Jahr 2014 wurde sie Europas jüngste Generalmusikdirektorin am Theater in Erfurt, vier Jahre bevor sie diese Position in Nürnberg übernahm.
Foto: Nikolaj Lund