07.02.2024 || StageCat: Herr von Lüttichau, Sie sind Schauspieler, Synchronsprecher, Vorleser, Musiker und Lyriker. Zur Zeit sind Sie auch auf Tour mit Ihrem eigenen Soloprogramm ‚Plugged‘.
Was macht Ihnen von all dem am meisten Freude?
Helmfried von Lüttichau: Ach, eigentlich immer das, was ich gerade mache, also im Moment eindeutig die Tour.
SC: Was ist Ihr Erfolgsrezept?
HvL: Leidenschaft. Dann macht es auch nix, wenn mal was in die Hose geht.
SC: Wie gehen Sie mit Kritik an Ihrer Arbeit um?
HvL: Möglichst konstruktiv.
SC: Sie sind ein Autodidakt. Sind Sie sehr ehrgeizig?
HvL: Autodidakt nur, was das Kabarett anbelangt, dafür gibt es ja keine Schule. Und ja, schon. Ehrgeizig.
SC: Gibt es auch etwas, was Sie gar nicht können oder nicht erlernen konnten/wollten?
HvL: Ballett tanzen.
SC: Mit Ihrer Erfahrung sind Sie ein alter Hase im Geschäft. Haben Sie einen Tipp für Nachwuchskünstler?
HvL: Leidenschaftlich zu sein und darum zu kämpfen, dass man es bleibt.
SC: Haben Sie Vorbilder?
HvL: Nein, höchstens Künstler die mich begeistert haben, wie z.B. Karl Valentin. Oder Jürgen von Manger. Von dem konnte ich früher auch mal alles auswendig.
SC: Auf welche Erfahrung im Show-Business hätten Sie gerne verzichtet und welche möchten Sie nicht missen?
HvL: Eigentlich möchte ich gar keine Erfahrung missen, auch nicht die unangenehmen. Scheitern gehört einfach dazu.
SC: Was war bisher die größte - berufliche oder private - Herausforderung in Ihrem Leben und welche Herausforderung würden Sie gerne noch meistern?
HvL: Die Krankheit und der Tod meiner ersten Frau. Das zu Überstehen und den Lebensmut nicht zu verlieren. Wirkliche Herausforderungen kann man sich nicht wünschen, die kommen. Und dann muss man sie eben meistern.
SC: Was verstehen Sie unter gutem Humor?
HvL: Lachen ohne zu verblöden.
SC: Ihr aktuelles Soloprogramm ‚Plugged‘ trägt auch den Beititel ‚Wie ich kein Rockstar wurde‘. Warum sollten unsere User Sie unbedingt live auf der Bühne sehen?
HvL: Weil sich meine Freude, die ich beim Spielen und Erzählen habe, fast immer auf die Zuschauer überträgt. Und sie dann lachend das Theater verlassen.
SC: Sind Sie abergläubisch? Haben Sie bestimmte Rituale, bevor Sie auf die Bühne gehen?
HvL: Abergläubisch kaum. Ich spiele immer „wonderful tonight“ auf der Gitarre. Ganz für mich. Wenn ich es nicht täte, würde es vielleicht Pech bringen.
SC: Kommen Sie auch mal zur Ruhe?
HvL: Selten. Aber dann…!
SC: Wie sieht ein freier Tag in Ihrem Leben aus?
HvL: Spazieren gehen und Kaffee trinken.
SC: Und zum Schluss: Helmfried von Lüttichau in drei Worten:
HvL: Begeisterung. Nachdenklichkeit. Zuversicht.
SC: Vielen Dank für dieses Gespräch!
Text: JA
Foto: Susie Knoll