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„Wie geht’s dir eigentlich?“: Die Single des Newcomers Florian Künstler ist eine Absage an substanzlosen Smalltalk

11.08.2020 || Viel zu oft plappern wir aus Höflichkeit nette Phrasen daher und meinen eigentlich das Gegenteil. Wer „wie geht’s dir?“ fragt, will ja oft leider genau das überhaupt nicht so genau wissen. Anders Florian Künstler: „Wie geht’s dir eigentlich?“, die neue und zweite Single des Lübecker Musikers, fordert dazu auf, bei Gesprächen mit guten Freunden in die Tiefe zu gehen und ist somit auch eine Absage an den nur allzu gängigen oberflächlichen Smalltalk.

„Du sprichst mit mir und sagst mir nichts…“

Florians neue Single beschreibt ein Wiedersehen alter Freunde, so wie wir es alle schon einmal erlebt haben. Somit hören wir zu Beginn des Songs eben genau jene Phrasen, die man halt so austauscht, wenn man sich länger nicht gesehen hat:
„Du siehst immer noch so aus, genauso wie früher. So’n bisschen verplant, das mochte ich immer an dir. Du bist viel unterwegs und sagst dein Leben ist schnell. Es läuft grad alles perfekt, auch finanziell.“
Doch der Sänger will sich damit nicht zufriedengeben. Während sich das musikalische Arrangement aufs absolute Minimum beschränkt – den gesamten Song über kommen nur Klavier und einige wenige, wirkungsvoll eingesetzte Soundeffekte zum Tragen – gelingt es ihm, mit der Kraft seiner Stimme eine absolute Intensität zu schaffen. So spürt man, dass er wirklich meint, was er da singt:
„Du sprichst mit mir und sagst mir nichts, doch ich sehe in deinen Augen, dass da noch was Anderes ist.“
Und dann kommt der emotionale erste Refrain, bei dem man gar nicht anders kann, als berührt zu werden; einfach, weil er so eindringlich ist, so aufrichtig und wahrhaftig:
„Sag, wie geht’s dir eigentlich? Du hast so lange nichts gesagt. Und sag jetzt nicht, ist alles gut, ich kenn dich gut genug. Ich wär so gerne für dich da.“

„Freunde verdienen es, dass man sich für sie interessiert.“

Das Authentische in Florian Künstlers neuem Song rührt auch daher, dass er durch eine echte Begegnung inspiriert wurde. „Es gab einen Freund, der private Probleme hatte, beim Wiedersehen aber nur oberflächlich mit ‚alles gut‘ geantwortet hat“, erinnert er sich. „Und mit dieser Floskel wollte ich mich nicht abgeben. Menschen, Freunde verdienen es, dass man sich für sie interessiert.“ Den Song hat Florian dann direkt nach der Begegnung geschrieben. Und wenn er jetzt singt „Sag, wie geht’s dir eigentlich?“, dann spürt man: Der will das nicht nur wirklich wissen, er MUSS es sogar wissen, weil er halt spürt und sieht, dass da irgendwas ist mit seinem Gegenüber. Da ist es umso tröstlicher zu wissen, dass es bei Künstler und seinem Freund damals doch noch zu einem substanziellen Gespräch kam. Vielleicht können wir alle das nächste Mal, wenn wir in einer ähnlichen Situation sind, daran denken und einfach noch mal etwas genauer nachfragen.

Dass Florian Künstler einer der begabtesten jungen Songwriter und Sänger des Landes ist und ein Newcomer, mit dem man künftig unbedingt rechnen sollte, hat selbst der Deutschrock-Veteran Heinz Rudolf Kunze erkannt: „Die anderen sind zwar gut, aber Florian hat Talent.“

Auf Künstlers erste Single „Leise“ folgte „Wie geht’s dir eigentlich“ (VÖ 31.07., Sony Music), demnächst kommt die EP.


Foto: Ben Wolf

 



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