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Spektakuläre Neuauflagen von Jimi Hendrix

16.10.2014 || Jimi Hendrix gehört zu den größten Rock-Musikern des 20. Jahrhunderts. Sein Tod durch einen Mix aus Alkohol und Schlaftabletten am 18. September 1970 schockierte die Musikwelt. Am 17. Oktober erscheinen nun gleich zwei Neuauflagen der Jimi Hendrix-Alben „The Cry Of Love" und „Rainbow Bridge" als CD, Vinyl und digitale Downloads. Herausgegeben werden sie von Experience Hendrix LLC und Legacy Recordings, der Katalogabteilung von Sony Music Entertainment.

Erste posthume Alben

1971 erschienen „The Cry Of Love" und „Rainbow Bridge" als erste Studioalben posthum. Die aktuellen Neuveröffentlichungen erscheinen mit dem Original-Artwork und in der ursprünglichen Reihenfolge der Titel. Beide Alben wurden von Bernie Grundman aus den originalen analogen Aufnahmebändern remastert. Auf CD erschien „The Cry Of Love" zuletzt 1992, während „Rainbow Bridge" noch nie offiziell auf CD veröffentlicht wurde.

Die Zusammenstellung und das Mischen des 1971 veröffentlichten Albums "The Cry Of Love "übernahmen damals Hendrix´ langjähriger Tontechniker Eddie Kramer und Experience-Drummer Mitch Mitchell. Der Großteil der Songs wurde zwischen Dezember 1969 und Sommer 1970 in den Electric Lady Studios in New York aufgenommen und war als Teil einer ambitionierten Doppel-LP gedacht, die den Arbeitstitel „First Rays Of The New Rising Sun" trug. Kommerziell war „The Cry Of Love" ein riesiger Erfolg und brachte Klassiker wie „Angel", „Freedom" und „Ezy Ryder" hervor. VH1 erklärte „The Cry Of Love" kürzlich zur größten posthumen „Classic-Rock"-Platte aller Zeiten.

Teile eines nie realisierten Doppel-Albums

„Rainbow Bridge" wurde 1971 ebenfalls von Eddie Kramer und Mitch Mitchell zusammengestellt und gemischt. Unterstützung erhielten sie dabei von dem „Electric Lady Studios"-Tontechniker John Jansen. Die meisten Titel wurden 1969 und 1970 während derselben Sessions aufgenommen, in denen auch „The Cry Of Love" entstand. „Rainbow Bridge" wird oft als Live-Album fehlgedeutet, weil der gleichnamige Film Ausschnitte eines Live-Auftritts von Jimi Hendrix auf Maui zeigt. Mit der Kreation des ausschweifenden Films von 1971, bei dem Chuck Wein Regie führte, hatte Hendrix allerdings nichts zu tun. Das Album "Rainbow Bridge" enthält schließlich gerade ein einziges Live-Stück, Hendrix' Blueskomposition „Hear My Train A Comin'", die von einem Auftritt im Berkeley Community Theatre im Mai 1970 stammt und im gleichnamigen Film nicht vorkommt.

Nach Hendrix' Tod im September 1970 verwarf Manager Michael Jeffery die ursprüngliche Hendrix-Vorstellung eines großen Doppelalbums und bat Kramer und Mitchell aus dem eingespielten Material zwei posthume Alben zusammenzustellen – inklusive einem, das als Soundtrack für den Film „Rainbow Bridge" fungieren sollte. Mitchell, Kramer und Jansen schöpften aus Hendrix' reichem Fundus an Studio-Aufnahmen, an denen der Gitarrist in den Electric Lady Studios gearbeitet hatte. Songs wie „Dolly Dagger" und „Room Full Of Mirrors" waren leuchtende Beispiele für Hendrix' neue kreative Richtung.

Spuren eines neuen Aufbruchs

In der Liste der Alben des wohl größten Gitarristen der Rockmusik-Geschichte sind „The Cry Of Love" und „Rainbow Bridge" die Nummern sechs und sieben. Es folgten in den Jahren 1972 und 1974 die Alben "War Heroes" und "Loose Ends", die ebenfalls aus dem Materialbestand der Aufnahmen in den Electric Lady Studios schöpften. Die in den Jahren 1975 bis 1980 veröffentlichten drei LP bestehen aus Demos, die Jahre nach Hendrix' Tod unter der Regie von Nachlassverwalter Alan Douglas von Studiomusikern, die nie mit Hendrix zusammengearbeitet hatten, vervollständigt, abgewandelt und neu abgemischt wurden. Entsprechend umstritten ist deren Authentizität.

Gegenüber diesen späteren posthumen Editionen bieten die Neuveröffentlichungen von „The Cry Of Love" und „Rainbow Bridge" die Songs in der Form, wie sie vor 43 Jahren für die beiden Alben zusammengestellt wurden. Erleben lässt sich mit Ihnen der unvergleichliche Sound des Virtuosen der aus den Wurzeln des Blues seine avancierte und emotional mitreißende Variante der Rock-Musik entstehen ließ, die zur Inspiration für die großen Epigonen des 20. Jahrhunderts an der Gitarre wurde. Und noch heute fasziniert dieser große Künstler durch seine Verbindung von technischer Perfektion und seinem poetischen Gespür für die Imaginationskraft der Musik. Aus vielen der Songs dieser zwei neu veröffentlichten Alben spricht eine soulige Gelassenheit, die möglicherweise den Aufbruch für Jimi Hendrix in die Siebziger markieren sollte. In seiner neuen Version des "Star Spangled Banner" ist der schreiende Anklageton einem subversiven musikalischen Spott gewichen. Mit 27 Jahren am Beginn eines neuen Jahrzehnts wollte Jimi Hendrix einen neuen Aufbruch mit seinem zweiten Doppelalbum nach der legendären "Electric Ladyland" wagen. Leider ist es dazu nie gekommen. Den Spurenelementen seines Aufbruchs kann man nun nachhören.

Text: Mirco Drewes

 

Homepage Jimi Hendrix
Homepage Legacy Recordings

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